Verabschiedung unserer Rektorin Gudrun Frank
Über Jahrzehnte hat sie das Lohrtalschulleben geprägt
Die Leiterin der Lohrtalschule, Gudrun Frank, wurde in den Ruhestand verabschiedet
– Mehr als 40 Jahre im Schuldienst
Mosbach. (ubr) Vor der Turnhallentür warteten aufgeregt die Grundschüler der Lohrtalschule (LTS) auf ihren Auftritt. Er sollte die Verabschiedung von Rektorin Gudrun Frank einleiten, die nach mehr als 40 schulischen Dienstjahren in den Ruhestand wechselt. Beiträge – gesungen, geklatscht, geturnt und geblasen - von Schülern aller hier versammelten Schultypen sowie den Kindern des kooperierenden Pfalzgraf-Otto-Kindergartens und der Außenklasse der Johannesberg Schule prägten die Feier besonders deutlich und sagten damit etwas aus über den Geist, der auch dank Gudrun Frank an dieser Schule weht. Ohne Grußworte ging es aber trotzdem nicht…
Es war Konrektor Carsten Uhrig, der moderierend die Feierfäden in der Hand hielt. Er könnte der Nachfolger Franks werden, das – und zwar eine „schnelle Übernahme“ -wünschte sich die scheidende Schulleiterin. Nach einer „zeitnahen Nachfolgeregelung“ steht auch Oberbürgermeister Michael Jann der Sinn. Er deutete an, dass der Gemeinderat am heutigen Mittwoch in nicht-öffentlicher Sitzung darüber zu beschließen habe. Jann bescheinigte der LTS unter der Ägide Frank einen kontinuierlichen „Verbesserungsprozess“, ja, er sprach sogar von einer Vorzeigeschule, die gerade durch ihre Kooperationen das Thema Inklusion vorbildlich umgesetzt habe.
Verbunden fühlt sich das Stadt- mit dem Schuloberhaupt schon deshalb, weil auch Frank aus Mannheim in den Odenwald gewechselt sei. In der Quadratestadt hatte sich die Pädagogin, das skizzierte Schulrat Uwe Wurz, vor ihrem zweiten Staatsexamen an zwei Schulen bewährt. Doch nach der zweiten Prüfung ging es schon in den Odenwald - 1973 war es, und in Osterburken hatte die junge Lehrerin bereits für kurze Zeit Schulluft geschnuppert - gleich und quasi für immer an die Lohrtalschule. Hier habe Frank in verschiedenen Tätigkeitsbereichen stets nach der Maxime gehandelt: fördern und differenzieren. „Das war Ihr Roter Faden“, befand Wurz, der der Rektorin zudem Hilfsbereitschaft, Toleranz und Glaubwürdigkeit attestierte. Von ihm erfuhren die Gäste, dass Gudrun Frank 2006 zunächst die Kon- und 2008 die Rektorinnenposition übernommen habe.
Schulleiterkollege und geschäftsführender Schulleiter in Mosbach, Peter Deobald, fügte den aufgeführten und für den Schulalltag nützlichen Eigenschaften noch weitere hinzu: „Ruhig und besonnen, beharrlich und engagiert bist du, hart in der Sache und an schwierigen Situationen gewachsen.“ Vermissen, das gestand Schuldekan Martin Schwarz (und er war nicht der Einzige, der dies sagte), werde er die Direktorin, denn „bei Ihnen war Religion elementarer Bestandteil des Bildungskanons.“
Mit einem Gedicht von Erich Fried – auswendig und eindringlich vorgetragen – sagte Mario Kiefer „Ade“. Der Leiter der Johannesberg Schule, die in der LTS eine Außenklasse für behinderte Schüler hat, fragte: „Wo lernen wir leben und wo lernen wir lernen und wo vergessen, um nicht nur Erlerntes zu leben?“ An Franks Adresse sagte er Dank dafür, „immer in aller Offenheit kommen zu können“. Ähnlich bestätigte die Elternvertreterin der Förderschule, Carola Kollhoff, dass man an der Lohrtalschule mit offenen Armen und Herzen aufgenommen worden sei.
Dank in erster Linie war es auch, den der vorsitzende LTS-Elternbeirat Philipp Mörsberger aussprach. Der Schule sagte er eine gesicherte Zukunft voraus. „Was hier erreicht wurde, wäre ohne dich, liebe Gudrun, nicht möglich gewesen.“ Bis dahin, das sagte die Geehrte am Schluss aller Reden und Beiträge selbst, habe sie es gerade geschafft, nicht in Tränen auszubrechen. Kurz sorgte sie mit der Ankündigung eines ausgiebigen Rückblicks auf vier Jahrzehnte im Schuldienst für angehaltenen Atem bei allen, doch dann beließ sie es bei Dankesworten ihrerseits. Franks Kolleginnen und Kollegen baten ihre „Chefin“ zu guter Letzt auf die Bühne, überreichten je eine Blume mit einem Wunsch für den neuen Lebensabschnitt und wurden innig umarmt. Dabei gab’s dann doch noch feuchte Augen…